Wer hat Angst vorm dunklen Wald?
Eine harmonische Lebensgemeinschaft zwischen Wald und Natur war bis zur Hälfte des 20. Jahrhunderts grundlegende Voraussetzung für das Überleben der Menschen im Thüringer Wald. Nur wer den Wald kannte, konnte seinen Nutzen daraus ziehen und sich seinen Gefahren entziehen. Daraus leitete sich der nötige Respekt und die Erfahrung der Menschen vor dem Wald ab. Der Mensch gab dem Wald die notwendige Ruhe und Zeit zur Regeneration und der Wald gab den Menschen in der Region ausreichend Arbeit, Nahrung und Energie und war nebenbei auch immer wieder eine Quelle für die Gesundheit.
Im Rahmen der zunehmenden Industrialisierung wurde der Wald immer weniger als Partner der Menschen verstanden. Man bediente sich rücksichtslos an seinen Schätzen, nahm vielen Pflanzen die Lebensgrundlage durch Rodungen, Monokultur oder sauren Regen. Man verdrängte die Waldtiere in immer engere Reviere durch radikale Schneisen für Verkehrs- und Energietrassen, dazu kamen die ständige Zunahme an Geräuschen und Unruheherden.
Auch von derartigen Einschnitten ist der Wald um Goldisthal gekennzeichnet. Der Bau des größten Pumpspeicherwerkes in Deutschland und der Bau der ICE-Trasse von Erfurt nach München haben Flora und Fauna und die Struktur des Waldes verändert. Dennoch gehört die Umgebung von Goldisthal auch heute noch zu den schönsten Mittelgebirgslandschaften in der Rennsteigregion.
Wer hat Angst vorm dunklen Wald?
Begleitet von Illustrationen oder Hörspielen geht der Besucher in der Ausstellung auf eine unterhaltsame Reise zu wahren und märchenhaften Geschichten. Finde Dich innerhalb dieses Spannungsfeldes wieder!
Die Geheimnisse des Waldes zu erkennen und ihnen nachzugehen war für die enge Verbindung zwischen Wald und Mensch früher normal. Dennoch existierten viele Geheimnisse und Rätsel, die auf Grund fehlender Erklärungen die Basis für allerlei Sagen und Geschichten bildeten, mit denen sich Hoffnungen und Wünsche, aber auch Ängste der Menschen verbanden. Obwohl wir heute über manche Ängste und Gruselgeschichten aus vergangener Zeit nur lachen können, weil diese wissenschaftlich erklärbar sind, treten neue Vorbehalte und Ängste gegenüber dem Wald auf. Ist der Wald uns etwas fremd geworden?
Wer traut sich freiwillig alleine bei Nacht in den Wald? Wer kann das Rascheln im Unterholz deuten? Wer kann die Laute und Rufe der Waldtiere oder Gerüche und andere Erscheinungen identifizieren? Das Thema wird in vielen Bereichen der Ausstellung aufgenommen. Mit beeindruckenden technisch anspruchsvollen und methodisch unterschiedlichen Lösungen gehen wir den Geheimnissen der Natur nach.
Für diese Entdeckungsreise wünschen wir allen Besuchern des Naturerlebnishauses viel Spaß.