Die Jagd am Wurzelberg

Königstanne am Wurzelberg

Ein großer Tiergarten für die Jagd

 

Die Jagd war lange ein Vorrecht und ein Zeitvertreib des Adels. Die Grafen und späteren Fürsten von Schwarzburg machten da keine Ausnahme. 1675 ließ Graf Albert Anton von Schwarzburg (1646-1711) einen „großen Tiergarten“ auf dem Wurzelberg einrichten. Dazu wurde eine Fläche von etwa 2.500 Hektar eingezäunt. 1740 wurde dort ein achteckiges Jagdschlösschen gebaut. Es gab auch ein Jägerhaus mit Wirtschaftsräumen, eine Kutschenremise und den Pferdestall.

Jedes Jahr im Herbst kam die Jagdgesellschaft des Fürsten für zwei bis vier Wochen auf den Wurzelberg. Nicht nur Adelsmänner, auch die Damen des Hofes verbrachten Zeit im Jagdschloss. Wahrscheinlich war der Ausflug auf den Wurzelberg eine willkommene Abwechslung vom Alltag am Hof. Diese Jagdaufenthalte fanden regelmäßig während der Regierungszeit von vier Fürsten des Hauses Schwarzburg-Rudolstadt statt. Nachdem im Jahre 1807 Fürst Ludwig Friedrich starb, endeten die Jagdgelage auf dem Wurzelberg, denn der Nachfolger, Fürst Friedrich Günther, war erst 14 Jahre alt.

1825 betrug der Wildbestand am Wurzelberg 150 Hirsche, 356 Hirschkühe und 125 Kälber. Durch Wilderei ging der Tierbestand zurück. 1837 wurde der Tiergarten verkleinert und 1848 ganz aufgelöst. Inzwischen war das Gebiet durch Straßen erschlossen, so dass die Bejagung des Katzhütter Forstes auch von Schwarzburg aus erfolgen konnte. Das Schlösschen verfiel und wurde um 1900 abgerissen.